Vitamin-D-Mangel: Therapie und Vorbeugung
Vitamin D spielt eine wichtige Rolle für Gesundheit und Wohlbefinden. Doch rund 60 Prozent der Menschen in Deutschland sind nicht optimal versorgt.1 Wann macht die Einnahme eines Vitamin-D-Präparats Sinn? Was sollte man bei der Dosierung beachten? Hier finden Sie Antworten auf Ihre Fragen.
Vitamin D: Unterversorgung in Deutschland weit verbreitet
Vitamin D ist in Deutschland Mangelware. Die Zahlen sprechen für sich:
- Nur etwa 40 Prozent der Erwachsenen sind ausreichend mit Vitamin D versorgt1
- Rund 60 Prozent der Erwachsenen haben keinen optimalen Vitamin-D-Spiegel
- Etwa 30 Prozent der Erwachsenen haben einen nachgewiesenen Vitamin-D-Mangel2
- Rund 45 Prozent der Kinder und Jugendlichen (1 – 17 Jahre) erreichen keine optimalen Vitamin-D-Werte3
Vitamin-D-Präparate: Das sollten Sie wissen
Vor diesem Hintergrund wird deutlich, wie wichtig es ist, die körpereigene Vitamin-D-Versorgung im Blick zu behalten. Vitamin-D-Präparate können hier eine sinnvolle Unterstützung bieten.
Grundsätzlich kommen sie in folgenden Fällen in Frage:
- Prophylaktisch – also vorbeugend, um einen Vitamin-D-Mangel zu verhindern. Dies ist insbesondere für Risikogruppen relevant. Dazu zählen unter anderem Senioren, Menschen, die sich vermehrt in geschlossenen Räumen aufhalten, Menschen mit dunkler Hautfarbe sowie Personen mit bestimmten chronischen Grunderkrankungen (z. B. Leber- und Nierenerkrankungen)
- Therapeutisch – zum Beispiel zur Behandlung eines diagnostizierten Vitamin-D-Mangels, der nicht allein durch Sonnenbestrahlung und Ernährung ausgeglichen werden kann; auch im Rahmen der Basistherapie bei Osteoporose kommt Vitamin D zum Einsatz
Gut zu wissen: Im Rahmen der Rachitisprophylaxe erhalten Säuglinge im ersten Lebensjahr obligatorisch Vitamin D. Sprechen Sie dazu mit Ihrem Kinderarzt.
Tipp: Im Allgemeinen kann ein Plus an Vitamin D speziell auch in den Herbst- und Wintermonaten infrage kommen, wenn der Vitamin-D-Spiegel aufgrund der mangelhaften Sonneneinstrahlung abfällt. Mögliche Anzeichen können dann zum Beispiel Müdigkeit und Erschöpfung sein. Sprechen Sie dazu mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Vitamin-D-Präparate (Nahrungsergänzungsmittel, Arzneimittel) stehen in unterschiedlichen Darreichungsformen zur Verfügung. Dazu zählen:
- Vitamin-D-Tabletten
- Vitamin-D-Kapseln
- Vitamin-D-Tropfen
Sie enthalten in der Regel entweder Vitamin D2 (Ergocalciferol) oder Vitamin D3 (Colecalciferol). Vitamin D2 ist rein pflanzlich und wird aus Hefe gewonnen. Vitamin D3 stammt aus tierischen Lebensmitteln und entspricht auch dem Vitamin, das in der Haut selbst gebildet wird. Es gibt Hinweise darauf, dass die biologische Wirksamkeit von Vitamin D3 jener von Vitamin D2 möglicherweise überlegen ist.4
Tipp: Gerade bei Säuglingen empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass Vitamin-D-Tabletten gut löslich sind, sodass sie über eine Pipette oder mit einem Löffel verabreicht werden können. Auch flüssiges Vitamin D (Tropfen) kommt für Säuglinge infrage.
Die Dosierung bei Vitamin-D-Präparaten wird mit der Abkürzung I.E. (= Internationale Einheiten) angegeben. Die Höhe der Dosierung kann stark variieren und reicht von 400 I.E. bis zu 50.000 I.E.
Wichtig zu wissen: Hochdosiertes Vitamin D kommt in der Regel nur bei einem ärztlich diagnostizierten Vitamin-D-Mangel zu Beginn der Therapie zum Einsatz – die Einnahme sollte mit dem Arzt abgesprochen und von diesem überwacht werden. Zur allgemeinen Gesundheitsprävention können und sollten im Allgemeinen niedriger dosierte Vitamin-D-Präparate angewendet werden.
Verschaffen Sie sich hier einen Überblick über die gängige Dosierung von Vitamin-D-Präparaten je nach Grund der Einnahme.
Zur Vorbeugung:
- Vorbeugung eines Vitamin-D-Mangels: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, dass Kinder ab einem Jahr und Erwachsene täglich 800 I.E. (Internationale Einheiten) Vitamin D aufnehmen sollten5, falls eine körpereigene Vitamin-D-Bildung nicht möglich ist. Dieser Wert ist über die Nahrung allein in der Regel nicht zu erreichen Mehr erfahren
- Rachitisprophylaxe: Zur Vorbeugung von Rachitis bei Säuglingen im ersten Lebensjahr wird eine Dosierung von 400 bis 500 I.E. Vitamin D täglich empfohlen. Mehr erfahren
- Vorbeugung von Osteoporose: Zur Vorbeugung einer Osteoporose wird empfohlen, täglich 800 bis 1000 I.E. Vitamin D und 1000 mg Kalzium pro Tag zuzuführen, falls diese Menge über Sonnenexposition und die Ernährung nicht sicher erreicht werden kann. Mehr erfahren
Behandlung eines diagnostizierten Vitamin-D-Mangels:
Wurde ein Vitamin-D-Mangel ärztlich diagnostiziert, kommen gerade zu Beginn der Behandlung häufig hochdosierte Vitamin-D-Präparate zum Einsatz (Initialtherapie). Im weiteren Therapieverlauf kann dann auf niedriger dosierte Präparate umgestellt werden (Erhaltungstherapie).
Wie hoch die Anfangsdosis ist, hängt vom Alter der Betroffenen und von der Frage ab, ob Vitamin D täglich oder wöchentlich eingenommen werden soll.
In der Regel gilt für Erwachsene folgende Dosierung bei einem nachgewiesenen Vitamin-D-Mangel:6
- Zunächst für 8 Wochen: 6.000 I.E. täglich oder 50.000 I.E. einmal pro Woche
- Im Anschluss: 1.500 bis 2.000 I.E. täglich.
In der Regel gilt für Kinder ab 1 Jahr und Jugendliche bis 18 Jahre folgende Dosierung bei einem nachgewiesenen Vitamin-D-Mangel:
- Zunächst für mindestens 6 Wochen 2.000 I.E. täglich oder 50.000 I.E. einmal pro Woche;
- im Anschluss: 600 bis 1.000 I.E. täglich
Es wird empfohlen, den Verlauf der Behandlung labortechnisch zu kontrollieren und gegebenenfalls anzupassen.
Sprechen Sie über die individuell notwendige Dosierung bei der Behandlung eines Vitamin-D-Mangels mit Ihrem Arzt.
Gut zu wissen: Vitamin D kann auch im Rahmen der Basistherapie bei Osteoporose eine wichtige Rolle spielen und wird dabei mit Kalzium kombiniert. Die Dosierung liegt hier in der Regel bei 800 bis 1.000 I.E. Vitamin D und 1.000 mg Kalzium pro Tag.
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Dekristol® 1000 I.E. Tabletten
Zur Vorbeugung eines Vitamin-D-Mangels
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Zur Vorbeugung eines Vitamin-D-Mangels
- Mit 1000 I.E. Vitamin D3 (Colecalciferol) pro Tablette
- Einfache Einnahme: Schnell lösliche und teilbare Tablette
- Auch zur unterstützenden Behandlung der Osteoporose geeignet
Dekristol® Fluor 500 I.E./ 0,25 mg
Für Säuglinge und Kleinkinder bis 18 Monate
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- Mit 500 I. E. Vitamin D3 pro und 0,25 mg Fluorid pro Tablette
- Unterstützt die Entwicklung von Knochen und Zähnen
- Einfache Einnahme: Schnell lösliche Tabletten
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Und wenn bereits die ersten Zähne durchgebrochen sind und Kinder fluoridhaltige Zahnpasta verwenden:
Dekristol® 500 I.E.
Vitamin D für Kinder – ohne Fluorid
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Vitamin D für Kinder – ohne Fluorid
- Mit 500 I.E. Vitamin D3 pro Tablette
- Auch zur Vorbeugung gegen Rachitis bei Kindern und Jugendlichen geeignet
- Kinderleichte Einnahme: Kleine, schnell lösliche Tabletten
Einnahme von Vitamin D: Wichtige Hinweise
- Sprechen Sie vor der Einnahme eines Vitamin-D-Präparates mit Ihrem Arzt oder Apotheker und beachten Sie die Gebrauchsinformation
- In bestimmten Fällen darf Vitamin D nicht eingenommen werden – etwa, wenn Sie Nierensteine haben; bei der zeitgleichen Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Herzglykoside) ist besondere Vorsicht geboten
- Eine Überdosierung von Vitamin D kann zu einer sogenannten Hyperkalzämie (erhöhte Calcium-Spiegel im Blut) führen. Mögliche Anzeichen können Übelkeit und Erbrechen sein, sowie Müdigkeit, Muskelschwäche, Kopf- und Gelenkschmerzen. Auch Herzrhythmusstörungen und Nierenschäden sind möglich. Solche Überdosierungen sind bislang nur bei Einnahme hochdosierter Vitamin-D-Präparate (über 2.000 I.E.) über einen längeren Zeitraum beobachtet worden.
- Sprechen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit Ihrem Arzt oder Apotheker
Gut zu wissen: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte stuft eine tägliche Vitamin-D-Zufuhr von bis zu 2.000 I.E. für Jugendliche und Erwachsene im Allgemeinen als sicher ein, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) definiert 4.000 I.E. als sichere Obergrenze.7
Tipps zur Vitamin-D-Versorgung
Vitamin-D-Mangel behandeln – Fragen und Antworten
In bestimmten Fällen kann die Einnahme von Vitamin D sinnvoll sein. Das gilt einerseits, wenn ein Vitamin-D-Mangel mittels einer Blutuntersuchung bereits diagnostiziert wurde. Dann kommt Vitamin D therapeutisch unter ärztlicher Kontrolle zum Einsatz.
Auch vorbeugend können Vitamin-D-Präparate eingenommen werden. Dies gilt insbesondere für Risikogruppen wie beispielsweise Senioren oder Personen, die sich vermehrt in Innenräumen aufhalten. Auch in den Wintermonaten, wenn die körpereigene Vitamin-D-Produktion aufgrund der geringen UV-B-Strahlung nachlässt, kann ein Plus an Vitamin D infrage kommen. Säuglinge erhalten im ersten Lebensjahr Vitamin D zur Rachitisprophylaxe.
Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
Vitamin D kann je nach Dosierung des Präparats und der jeweiligen Indikation wöchentlich oder täglich eingenommen werden. Bitte beachten Sie dazu die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Die Dosierung von Vitamin D ist unter anderem davon abhängig, zu welchem Zweck Vitamin D eingenommen werden soll, wie alt Sie sind und ob Vitamin D täglich oder wöchentlich eingenommen wird.
Wurde beispielsweise ein Vitamin-D-Mangel diagnostiziert, kann zu Beginn der Behandlung ein hochdosiertes Vitamin-D-Präparat (über 2.000 I.E.) infrage kommen. Vorbeugend erhalten Erwachsene 800 bis 1000 I.E. Vitamin D täglich, Säuglinge 400 bis 500 I.E. Vitamin D pro Tag. Sprechen Sie dazu mit Ihrem Arzt oder Apotheker und beachten Sie die jeweilige Packungsbeilage.
Um einen Mangel zu beheben, können mehrere Wochen notwendig sein. Wie lang die Therapie tatsächlich dauert, ist individuell unterschiedlich. Grundsätzlich sollte der Vitamin-D-Status während einer Behandlung labortechnisch immer wieder überprüft werden. So kann zum Beispiel auch eine hohe Anfangsdosierung im weiteren Verlauf der Therapie herabgesetzt werden (Erhaltungsdosis).
- 1 Marker 25(OH)D < 50nmol/l; Quelle: Rabenberg, M; Mensink, G.: Vitamin-D-Status in Deutschland. Journal of Health Monitoring 2016 1(2). Robert Koch Institut, Berlin
- 2 Marker 25(OH)D < 30 nmol/l Quelle: Ebd
- 3 KiGGS: Studie des Robert Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland ; Basiserhebung (2003 – 2006), DEGS1
- 4 Bechthold A et al., Vitamin D und Prävention ausgewählter chronischer Krankheiten, DGE 2011, https://www.dge.de/fileadmin/dok/wissenschaft/stellungnahmen/DGE-Stellungnahme-VitD-210803.pdf
- 5 Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Online abgerufen am 18.01.2021. https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-d/?L=0
- 6 https://www.doctors.today/home/a/weit-verbreitet-gut-zu-behandeln-1765650#:~:text=mit 600 – 1.000 IE täglich,von 1.500 – 2.000 IE täglich
- 7 https://www.bfarm.de/SharedDocs/Downloads/DE/
Arzneimittel/Pharmakovigilanz/Gremien/Verschreibungspflicht/77Sitzung
/anlage6.pdf?__blob=publicationFile&v=1