Vitamin-D-Versorgung bei Veganern
Nur wenige Lebensmittel enthalten relevante Mengen an Vitamin D – gute pflanzliche Vitamin-D-Quellen sind besonders rar. Bei einer veganen Ernährungsweise gestaltet sich daher die Vitamin-D-Zufuhr über die Nahrung oft schwierig.
Was Veganer wissen sollten, erfahren Sie hier.
Vegane Ernährung: Vitamin D ist Mangelware
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) stuft Vitamin D als potenziell kritischen Nährstoff, auch bei veganer Ernährung ein. Kein Wunder, schließlich kommt das Vitamin in relevanten Mengen fast ausschließlich in bestimmten Lebensmitteln tierischen Ursprungs wie z. B. fettem Seefisch, Eiern oder Rinderleber vor. Schon bei einer Mischkost ist es nicht ganz leicht, ausreichend Vitamin D über die Nahrung aufzunehmen.
Werden tierische Produkte im Rahmen einer veganen Ernährungsweise vom Speiseplan gestrichen, kommen im Wesentlichen nur noch Pilze als natürliche pflanzliche Vitamin-D-Quellen infrage. Eine weitere Option sind industriell hergestellte Lebensmittel, die mit Vitamin D angereichert werden.
Mögliche Vitamin-D-Quellen bei veganer Ernährung sind z. B.:
- Speisepilze (z. B. Champignons, Pfifferlinge)
- Eventuell Avocados (neuere Untersuchungen können die früher ermittelten Gehalte nicht bestätigen*)
- Mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel (z. B. Margarine, manche Pflanzendrinks und Cerealien)
- Mit UV-Licht behandelte, neuartige Lebensmittel (z. B. Speisepilze, Milch)
Gut zu wissen: Nicht nur die Auswahl an veganen Vitamin-D-Quellen ist sehr beschränkt – auch die enthaltenen Mengen an Vitamin D sind vergleichsweise gering.
Vitamin-D-Produktion im Körper
Bei einer ausgewogenen Mischkost nimmt man etwa 10 bis 20 Prozent des Vitamin-D-Bedarfs über die Nahrung auf – bei veganer Ernährung ist mit einer deutlich niedrigeren Zufuhr zu rechnen.
Den weitaus größeren Anteil am Vitamin-D-Bedarf, nämlich 80 bis 90 Prozent, produziert der Körper selbst. Die körpereigene Vitamin-D-Bildung ist allerdings von einem wichtigen Faktor abhängig: UV-Licht. Sie funktioniert nur bei einer ausreichenden Sonnenbestrahlung der Haut. Deshalb spricht man auch vom „Sonnenvitamin“.
In unseren Breitengraden reicht die Sonnenstrahlung nur in den Monaten von März bis Oktober aus, um eine ausreichende Vitamin-D-Produktion in der Haut zu gewährleisten. Voraussetzung ist natürlich auch, dass man sich täglich im Freien aufhält und etwa ein Viertel der Körperoberfläche (z. B. Gesicht, Hände, Teile von Armen und Beinen) für einige Zeit der Sonne aussetzt – im oft stressigen Alltag, der sich hierzulande doch meist drinnen abspielt, ist das häufig gar nicht so leicht umzusetzen.
Pflanzliches Vitamin D gezielt zuführen
Wenn die Vitamin-D-Versorgung weder durch die körpereigene Produktion noch durch die Ernährung sichergestellt bzw. verbessert werden kann, können geeignete Vitamin-D-Präparate (z. B. Kapseln, Tabletten, Tropfen) aus der Apotheke gute Dienste leisten. Heute sind Vitamin-D-Präparate erhältlich, die auch speziell für Veganer geeignet sind – sie enthalten Vitamin D aus rein pflanzlichen Quellen.
Tipps für die Vitamin-D-Versorgung bei Veganern
Autoren, medizinische Fachinformationen und Quellen
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Stand: zuletzt aktualisiert am 15.09.25
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Dieser Text entspricht den Standards und Vorgaben aus der ärztlichen Fachliteratur, folgt den einschlägigen medizinischen Leitlinien, Veröffentlichungen von Fachgesellschaften sowie aktuellen Studien und wurde von Fachjournalisten geprüft. Mehr zu unseren Qualitätssicherungsstandards
Autoren:
Jennifer Hamatschek, Chefredaktion Medizin und Pharmazie
Jennifer Hamatschek hat Germanistik und Pharmazie an der LMU München studiert. Sie ist eine renommierte Fachjournalistin für Medizin und Gesundheit, die seit über 15 Jahren komplexe medizinische Inhalte zielgruppengerecht und evidenzbaisert aufbereitet. Mehr zur Autorin Jennifer HamatschekTatiana Schmid, Chefredaktion Gesundheit und Ernährung
Tatiana Schmid ist Diplom-Oecotrophologin und eine profilierte Fachjournalistin für Gesundheit, Medizin und Ernährung mit über einem Jahrzehnt redaktioneller Erfahrung. Mehr zur Autorin Tatiana Schmid
ICD-Codes:
ICD-Codes (International Classification of Diseases) sind weltweit anerkannte medizinische Verschlüsselungen für Diagnosen. Sie werden von Ärzt:innen verwendet, um Krankheiten und Gesundheitsstörungen eindeutig zu klassifizieren und finden sich beispielsweise in Arztbriefen, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und Abrechnungen mit Krankenkassen.
Quellen:
- Pschyrembel Online: Vitamin D (Abrufdatum 15.09.25)
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) : Referenzwert Vitamin D, Stand: 2012 (Abrufdatum 15.09.25)
- Robert Koch Institut: Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D. (Stand: März 2025) (Abrufdatum 15.09.25)
- Kaur J, Khare S, Sizar O, et al. Vitamin D Deficiency. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL). (Stand: Januar 2025) (Abrufdatum 15.09.25)
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Ausgewählte Fragen und Antworten zu veganer Ernährung. (Abrufdatum 15.09.25)
Fachliche Endprüfung und Qualitätssicherung:
Sandra Winter, Gesundheitsredaktion
Sandra Winter ist eine erfahrene Gesundheitsjournalistin mit ausgewiesener Expertise in den Bereichen Ernährungswissenschaften, alternative Heilmethoden und Sportmedizin. Mit über 15 Jahren Erfahrung steht Sandra für vertrauenswürdige, wissenschaftlich fundierte und gut recherchierte Gesundheitsinformationen – immer am Puls aktueller Forschung und Trends in der Gesundheitsbranche. Mehr zu Sandra Winter

























