Vitamin-D-Versorgung im Alter
Senioren zählen zu den wichtigsten Risikogruppen in puncto Vitamin-D-Mangel. Insbesondere ab einem Alter von etwa 65 Jahren sind viele nicht mehr optimal versorgt. Die Gründe sind vielfältig. Fest steht: Fehlt Vitamin D, geht das zulasten unserer Gesundheit und unseres Wohlbefindens. Umso wichtiger ist es, hier frühzeitig gegenzusteuern.
Vitamin D im Alter: Häufig Mangelware
Vitamin D ist ein besonderes Vitamin, das bei ausreichend Sonneneinstrahlung vom Organismus selbst gebildet werden kann. Allerdings nimmt die Fähigkeit des Körpers, Vitamin D zu produzieren, mit zunehmendem Alter deutlich ab und kann ab etwa 65 Jahren um die Hälfte reduziert sein. Dies kann zum Problem werden, wenn man bedenkt, dass wir unseren Vitamin-D-Tagesbedarf zu 80 Prozent aus dieser Eigensynthese decken müssen. Eine Vitamin-D-reiche Ernährung spielt hier nur eine untergeordnete Rolle.
Verschiedene weitere Faktoren können die körpereigene Produktion von Vitamin D im Alter zusätzlich beeinträchtigen. Insbesondere Bewohner von Pflegeheimen beziehungsweise bettlägerige Patienten sind diesbezüglich gefährdet.
Mögliche negative Einflussfaktoren sind:
- Eingeschränkte Mobilität, seltenere Aufenthalte im Freien
- Bettlägerigkeit, Pflegebedürftigkeit
- Bestimmte chronische Grunderkrankungen von Leber und Niere
- Medikamente, die dauerhaft eingenommen werden und den Vitamin-D-Stoffwechsel negativ beeinflussen
Gut zu wissen: Die UV-B-Strahlung reicht in Deutschland grundsätzlich nur in den Monaten März bis Oktober aus, um die Vitamin-D-Produktion anzukurbeln – in den Wintermonaten steigt das Risiko für einen Vitamin-D-Mangel also noch weiter an.
Vitamin-D-arme Ernährung
Die Liste der Vitamin-D-reichen Lebensmittel ist relativ überschaubar. Fetter Seefisch und Innereien sind an erster Stelle zu nennen. Landen diese Vitamin-D-Lieferanten nur selten auf dem Teller, erhöht sich das Risiko für eine suboptimale Vitamin-D-Versorgung noch zusätzlich.
Wie viel Vitamin D benötigen Senioren?
Fehlt die körpereigene Produktion von Vitamin D, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Erwachsenen ab 65 Jahren eine Zufuhr von 800 I.E. (Internationalen Einheiten) Vitamin D pro Tag. Diese Menge kann in der Regel nicht über die Ernährung allein abgedeckt werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, ob ein Vitamin-D-Präparat für Sie infrage kommen kann und welche Dosierung für Sie passend ist.
Vitamin-D-Mangel als Risiko für Osteoporose
Die Knochendichte nimmt mit steigendem Alter grundsätzlich ab, wodurch das Osteoporose-Risiko wächst. Ein Vitamin-D-Mangel kann das Risiko für den „Knochenschwund“ zusätzlich erhöhen – schließlich sorgt Vitamin D für die Einlagerung von Calcium in den Knochen und spielt dementsprechend eine wichtige Rolle für die Knochenstabilität.
Tipp zur Osteoporose-Prophylaxe: Zur Vorbeugung wird die Aufnahme von 1000 mg Kalzium und 800 I.E. (Internationale Einheiten) Vitamin D empfohlen – über die Nahrung und falls das nicht möglich ist gegebenenfalls durch entsprechende Supplemente.1 Sprechen Sie dazu mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Auch im Rahmen der Basistherapie bei Osteoporose spielt Vitamin D eine wichtige Rolle.
Lesen Sie hier mehr über das Thema Vitamin D und Osteoporose.
Tipps für die Vitamin-D-Versorgung im Alter
Mit diesen einfachen Tipps können Sie die Vitamin-D-Versorgung im Alltag verbessern.
- 1 Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der OSTEOPOROSE bei postmenopausalen Frauen und bei Männern. Leitlinie des Dachverbands der Deutschsprachigen Wissenschaftlichen Osteologischen Gesellschaften e.V. 2017; online zuletzt abgerufen am 30.07.2025 https://register.awmf.org/assets/guidelines/183-001l_S3_Prophylaxe-Diagnostik-Therapie-der-Osteoporose_2023-11.pdf
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Stand: zuletzt aktualisiert am 31.07.25
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Dieser Text entspricht den Standards und Vorgaben aus der ärztlichen Fachliteratur, folgt den einschlägigen medizinischen Leitlinien, Veröffentlichungen von Fachgesellschaften sowie aktuellen Studien und wurde von Fachjournalisten geprüft. Mehr zu unseren Qualitätssicherungsstandards
Autoren:
Jennifer Hamatschek, Chefredaktion Medizin und Pharmazie
Jennifer Hamatschek hat Germanistik und Pharmazie an der LMU München studiert. Sie ist eine renommierte Fachjournalistin für Medizin und Gesundheit, die seit über 15 Jahren komplexe medizinische Inhalte zielgruppengerecht und evidenzbaisert aufbereitet. Mehr zur Autorin Jennifer HamatschekTatiana Schmid, Chefredaktion Gesundheit und Ernährung
Tatiana Schmid ist Diplom-Oecotrophologin und eine profilierte Fachjournalistin für Gesundheit, Medizin und Ernährung mit über einem Jahrzehnt redaktioneller Erfahrung. Mehr zur Autorin Tatiana Schmid
ICD-Codes:
ICD-Codes (International Classification of Diseases) sind weltweit anerkannte medizinische Verschlüsselungen für Diagnosen. Sie werden von Ärzt:innen verwendet, um Krankheiten und Gesundheitsstörungen eindeutig zu klassifizieren und finden sich beispielsweise in Arztbriefen, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und Abrechnungen mit Krankenkassen.
Quellen:
- Pschyrembel Online: Vitamin D (Abrufdatum 31.07.25)
- Dachverband Osteologie e.V. , Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V. (DEGAM), Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie e.V. (DGE): S3-Leitlinie Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und bei Männern ab dem 50. Lebensjahr (Stand: September 2023) (Abrufdatum 31.07.25)
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) : Referenzwert Vitamin D, Stand: 2012 (Abrufdatum 31.07.25)
- Robert Koch Institut: Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D. (Stand: März 2025) (Abrufdatum 31.07.25)
- Kaur J, Khare S, Sizar O, et al. Vitamin D Deficiency. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL). (Stand: Januar 2025) (Abrufdatum 31.07.25)
Fachliche Endprüfung und Qualitätssicherung:
Sandra Winter, Gesundheitsredaktion
Sandra Winter ist eine erfahrene Gesundheitsjournalistin mit ausgewiesener Expertise in den Bereichen Ernährungswissenschaften, alternative Heilmethoden und Sportmedizin. Mit über 15 Jahren Erfahrung steht Sandra für vertrauenswürdige, wissenschaftlich fundierte und gut recherchierte Gesundheitsinformationen – immer am Puls aktueller Forschung und Trends in der Gesundheitsbranche. Mehr zu Sandra Winter