Was ist Vitamin D?
Egal ob für starke Knochen und Zähne, eine intakte Abwehr oder die Muskelfunktion – Vitamin D ist für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden von großer Bedeutung. Da es unter bestimmten Voraussetzungen vom Körper selbst gebildet werden kann, nimmt es unter den Vitaminen eine Sonderstellung ein. Erfahren Sie hier mehr darüber.
Vitamin D: Das „Sonnenvitamin“
Vitamine sind lebensnotwendige Nährstoffe, die dem Körper normalerweise von außen zugeführt werden müssen, da der Organismus sie nicht selbst in ausreichendem Umfang produzieren kann.
Genau hier unterscheidet sich Vitamin D von seinen „Kollegen“: Denn trifft ausreichend UV-B-Strahlung auf unsere Haut, kann Vitamin D in Eigenregie gebildet werden. Daher wird Vitamin D auch als „Sonnenvitamin“ bezeichnet. Sonne und Vitamin D gehören also unmittelbar zusammen.
Diese körpereigene Produktion macht etwa 80 bis 90 Prozent des empfohlenen Vitamin-D-Bedarfs aus. Der Rest wird im Idealfall über Vitamin-D-reiche Lebensmittel wie fetten Seefisch oder Eier zugeführt.
Gut zu wissen: Verschiedene Faktoren können die körpereigene Vitamin-D-Produktion negativ beeinflussen. So reicht in unseren Breitengraden die UV-B-Strahlung allein in den Monaten März bis Oktober aus. In den Wintermonaten wird es schwieriger. Hinzu kommt, dass zum Beispiel mit zunehmendem Alter die körpereigene Vitamin-D-Synthese nachlässt. Fest steht: Fast 60 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind nicht optimal mit Vitamin D versorgt.1
Vitamin D: Wichtige Fakten
Der Begriff Vitamin D (Calciferol) umfasst eine Gruppe von verschiedenen D-Vitaminen, die fettlöslich sind.
In Vitamin-D-Präparaten kommen in der Regel Vitamin D2 (Ergocalciferol, pflanzlich) oder Vitamin D3 (Colecalciferol, tierisch) zum Einsatz.
Gut zu wissen: Bei Vitamin D3 handelt es sich um das D-Vitamin, das auch vom Körper selbst gebildet wird.
Vitamin D…
- … ist am Calcium- und Phosphatstoffwechsel beteiligt und spielt daher eine wichtige Rolle für feste Knochen und Zähne
- … ist an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt
- … spielt eine Rolle für unser Immunsystem und unsere Muskelfunktion
- … kann vom Körper bei ausreichender Sonnenlicht-Einstrahlung selbst gebildet werden – diese körpereigene Vitamin-D-Synthese macht etwa 80 bis 90 Prozent der benötigten Vitamin-D-Versorgung aus. Wie gut dieser Vorgang allerdings funktioniert, ist von verschiedenen Faktoren wie Breitengrad, Jahreszeit und Verwendung von Sonnenschutzmitteln abhängig
Mehr erfahren - … sollte auch über die Nahrung zugeführt werden. Vitamin D kommt in relevanten Mengen vor allem in fettem Seefisch (z. B. Lachs), Eiern und Pilzen vor.
Mehr erfahren - … ist fettlöslich und kann im Fett- und Muskelgewebe gespeichert werden
Gut zu wissen: Bestimmte Personengruppen wie z. B. Säuglinge, Senioren oder Menschen mit chronischen Grunderkrankungen haben ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-D-Mangel.
Ebenfalls wissenswert: Wie gut wir mit Vitamin D versorgt sind, lässt sich mittels einer Blutuntersuchung ermitteln. Als „Marker“ wird hier das sogenannte 25-Hydroxy-Vitamin-D (25-OH-D3) im Blutserum bestimmt. Werte über 50 nmol/l sprechen für eine ausreichende Versorgung. Lesen Sie mehr zur Diagnostik
Tipps zur Vitamin-D-Versorgung
Vitamin D: Häufige Fragen
Für jeden Menschen ist eine gute Vitamin-D-Versorgung wichtig. Denn das Vitamin ist an zahlreichen Prozessen im Körper beteiligt. Insbesondere für die Einlagerung von Calcium und Phosphat in den Knochen und damit für die Knochenstabilität ist Vitamin D unverzichtbar.
Speziell für folgende Personengruppen kann eine gezielte Zufuhr von Vitamin D sinnvoll sein:
- Säuglinge im ersten Jahr zur Rachitis-Prophylaxe Mehr erfahren
- Kinder und Heranwachsende Mehr erfahren
- Senioren Mehr erfahren
- Menschen, die sich vermehrt in Innenräumen aufhalten Mehr erfahren
- Weitere Risikogruppen für Vitamin-D-Mangel wie Menschen mit chronischen Grunderkrankungen, starkem Übergewicht (Adipositas) und dunkler Hautfarbe Mehr erfahren
- Alle Menschen, bei denen ein diagnostizierter Vitamin-D-Mangel vorliegt
Sprechen Sie dazu am besten mit Ihrem behandelnden Arzt.
Vitamin D ist vor allem in fettem Seefisch wie Lachs oder Makrele enthalten. Auch Eier und Pilze liefern Vitamin D. Allein über die Nahrung ist allerdings der Vitamin-D-Bedarf nicht zu decken. Zu 80 bis 90 Prozent ist die Eigenproduktion von Vitamin D mithilfe von Sonnenlicht gefragt.
Zu den pflanzlichen Vitamin-D-Lieferanten zählen insbesondere Avocados und Pilze wie Steinpilze oder auch Champignons. Mehr erfahren
Ist die Vitamin-D-Versorgung nicht optimal, kann sich das in unterschiedlicher Art und Weise äußern: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Infektanfälligkeit oder Haarausfall können auftreten. Auch Stimmungsschwankungen werden mit einem Mangel an Vitamin D in Verbindung gebracht.
Vitamin-D-Mangel gilt zudem als Risikofaktor für verschiedene Krankheiten wie Rachitis oder Osteoporose
Ein Bluttest beim Arzt oder auch zu Hause (Vitamin-D-Selbsttest) kann Aufschluss über den aktuellen Vitamin-D-Status geben.
Wichtig: Bei chronischen Krankheiten, Dauermedikation und Schwangerschaft sollte die Diagnostik grundsätzlich beim Arzt erfolgen.
Erfahren Sie hier mehr zum Thema Vitamin-D-Status: Diagnose
Autoren, medizinische Fachinformationen und Quellen
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Stand: zuletzt aktualisiert am 15.09.25
Wissenschaftliche Standards:
Dieser Text entspricht den Standards und Vorgaben aus der ärztlichen Fachliteratur, folgt den einschlägigen medizinischen Leitlinien, Veröffentlichungen von Fachgesellschaften sowie aktuellen Studien und wurde von Fachjournalisten geprüft. Mehr zu unseren Qualitätssicherungsstandards
Autoren:
Jennifer Hamatschek, Chefredaktion Medizin und Pharmazie
Jennifer Hamatschek hat Germanistik und Pharmazie an der LMU München studiert. Sie ist eine renommierte Fachjournalistin für Medizin und Gesundheit, die seit über 15 Jahren komplexe medizinische Inhalte zielgruppengerecht und evidenzbaisert aufbereitet. Mehr zur Autorin Jennifer HamatschekTatiana Schmid, Chefredaktion Gesundheit und Ernährung
Tatiana Schmid ist Diplom-Oecotrophologin und eine profilierte Fachjournalistin für Gesundheit, Medizin und Ernährung mit über einem Jahrzehnt redaktioneller Erfahrung. Mehr zur Autorin Tatiana Schmid
ICD-Codes:
ICD-Codes (International Classification of Diseases) sind weltweit anerkannte medizinische Verschlüsselungen für Diagnosen. Sie werden von Ärzt:innen verwendet, um Krankheiten und Gesundheitsstörungen eindeutig zu klassifizieren und finden sich beispielsweise in Arztbriefen, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und Abrechnungen mit Krankenkassen.
Fußnoten und Zitate:
- 1 Rabenberg, M; Mensink, G.: Vitamin-D-Status in Deutschland. Journal of Health Monitoring 2016 1(2). Robert Koch Institut, Berlin (Abrufdatum: 15.09.25)
- 2 Anm. der Redaktion: Vitamin-D-Mangel entspricht Marker 25(OH)D < 30 nmol/l. Quelle: Rabenberg, M; Mensink, G.: Vitamin-D-Status in Deutschland. Journal of Health Monitoring 2016 1(2). Robert Koch Institut, Berlin (Abrufdatum: 15.09.25)
- 3 Robert Koch Institut: KiGGS: Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Stand: Februar 2024. (Abrufdatum: 15.09.25)
Quellen:
- Pschyrembel Online: Vitamin D (Abrufdatum 15.09.25)
- Deutsche Gesellschaft für pädiatrische und adoleszente Endokrinologie und Diabetologie (DGPAED), Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ): S1-Leitlinie Vitamin-D-Mangel-Rachitis (Abrufdatum 15.09.25)
- Dachverband Osteologie e.V. , Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V. (DEGAM), Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie e.V. (DGE): S3-Leitlinie Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und bei Männern ab dem 50. Lebensjahr (Stand: September 2023) (Abrufdatum 15.09.25)
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) : Referenzwert Vitamin D, Stand: 2012 (Abrufdatum 15.09.25)
- Robert Koch Institut: Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D. (Stand: März 2025) (Abrufdatum 15.09.25)
- Kaur J, Khare S, Sizar O, et al. Vitamin D Deficiency. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL). (Stand: Januar 2025) (Abrufdatum 15.09.25)
- Rabenberg, M; Mensink, G.: Vitamin-D-Status in Deutschland. Journal of Health Monitoring 2016 1(2). Robert Koch Institut, Berlin (Abrufdatum 15.09.25)
- Robert Koch Institut: KiGGS: Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Stand: Februar 2024. (Abrufdatum 15.09.25)
Fachliche Endprüfung und Qualitätssicherung:
Sandra Winter, Gesundheitsredaktion
Sandra Winter ist eine erfahrene Gesundheitsjournalistin mit ausgewiesener Expertise in den Bereichen Ernährungswissenschaften, alternative Heilmethoden und Sportmedizin. Mit über 15 Jahren Erfahrung steht Sandra für vertrauenswürdige, wissenschaftlich fundierte und gut recherchierte Gesundheitsinformationen – immer am Puls aktueller Forschung und Trends in der Gesundheitsbranche. Mehr zu Sandra Winter






































