Vitamin-D-Mangel: Symptome & Folgen im Überblick
Müdigkeit, eine erhöhte Infektanfälligkeit sowie Stimmungsschwankungen zählen zu den möglichen Auswirkungen einer unzureichenden Vitamin-D-Versorgung. Auch für unsere Knochengesundheit kann ein Vitamin-D-Mangel ernste Folgen haben – das gilt für Kinder ebenso wie für Erwachsene. Lesen Sie hier mehr dazu.
Optimale Vitamin-D-Werte? In Deutschland oft nicht erreicht
Deutschland gilt als Vitamin-D-Mangelland. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hebt hervor, dass knapp 60 Prozent der Bevölkerung in Deutschland nicht optimal versorgt ist, also nicht die gewünschte Serumkonzentration von 50 nmol/l erreicht.1
Zum besseren Verständnis: Ermittelt wird die Vitamin-D-Versorgung anhand einer einfachen Blutuntersuchung, wobei der Marker „25-Hydroxy-Vitamin-D“ (25(OH)-D) im Fokus steht.
25(OH)D-Wert nmol/l | Bedeutung |
---|---|
50 | Ausreichende Vitamin-D-Versorgung |
30-<50 | Suboptimale Versorgung – Folgen für die Knochengesundheit sind möglich |
<30 | Mangelhafte Versorgung, erhöhtes Risiko für Krankheiten wie Rachitis, Osteomalazie und Osteoporose. |
Untersuchungen haben ergeben: 56 Prozent der Erwachsenen2 und auch etwa 45 Prozent der Kinder und Jugendlichen bis 17 Jahre3 erreichen den Wert von 50 nmol/l nicht.
Gut zu wissen: Der Bluttest zur Ermittlung des Vitamin-D-Status ist grundsätzlich beim Arzt oder auch per Selbsttest zu Hause möglich. Erfahren Sie hier mehr zur Diagnostik.
Unzureichende Vitamin-D-Versorgung: Folgen
Vitamin D ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen im Organismus beteiligt und übernimmt vielfältige Funktionen. Sind wir nicht optimal mit Vitamin D versorgt, kann sich das entsprechend vielfältig auf körperlicher und auch auf psychischer Ebene bemerkbar machen.
Vitamin-D-Mangel: Mögliche Symptome im Überblick
- Müdigkeit
- Erschöpfung
- Abgeschlagenheit
- Erhöhte Anfälligkeit für Infekte
- Stimmungsschwankungen
- Winterdepression (bzw. Winterblues)
- Haarausfall
- Muskelschwäche
- Muskelschmerzen
Des Weiteren stehen Muskelkrämpfe und Migräne mitunter in Verbindung zu einer unzureichenden Vitamin-D-Versorgung.
Fokus Knochen: Krankheiten, die mit einem Vitamin-D-Mangel in Verbindung stehen können
Für die Härtung des Knochens spielt eine gute Vitamin-D-Versorgung eine ganz zentrale Rolle. Denn Vitamin D ist entscheidend an der Einlagerung von Calcium und Phosphat in den Knochen beteiligt. Ein Vitamin-D-Mangel kann daher ernste Folgen für unsere Knochengesundheit haben.
- Bei Säuglingen und Kindern kann ein Vitamin-D-Mangel zu Rachitis führen: Die Knochen werden nicht gehärtet, sie bleiben weich und verformen sich. Zur Vorbeugung von Rachitis wird daher standardmäßig Vitamin D im Säuglingsalter empfohlen. Mehr erfahren
- Bei Erwachsenen kann ein Vitamin-D-Mangel eine Störung des Knochenstoffwechsels zur Folge haben. Mögliche Krankheitsbilder sind:
- Osteomalazie – Knochenerweichung mit Muskelschwäche und Knochenschmerzen Mehr erfahren
- Im höheren Lebensalter: Osteoporose – die Knochendichte nimmt ab und die Knochen werden brüchig Mehr erfahren
Vitamin-D-Versorgung verbessern: Tipps
Häufige Fragen rund um Symptome und Folgen von Vitamin-D-Mangel
Bei einem Vitamin-D-Mangel beziehungsweise einer Unterversorgung mit Vitamin D können unterschiedliche Symptome auftreten. Dazu zählen:
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Müdigkeit, Erschöpfung, Abgeschlagenheit
- Haarausfall
- Stimmungsschwankungen (z. B. „Winterdepression“)
Bei schwerem Mangel sind möglich:
- Muskelschwäche, Muskel- oder Gliederschmerzen
- Störungen der Knochenmineralisation (Rachitis bei Kindern, Osteomalazie oder Osteoporose bei Erwachsenen)
- Übererregbarkeit der Nerven, z. B. Missempfindungen, Muskelkrämpfe, Migräne
Ein Großteil der genannten Symptome kann allerdings auch die Folge anderer Vitaminmängel oder bestimmter Erkrankungen sein. Sicher bestimmt werden kann der Vitamin-D-Status daher nur durch eine Blutuntersuchung beim Arzt.
Vitamin D spielt unter anderem eine wichtige Rolle bei der Produktion bestimmter Botenstoffe, die Stimmung, Aktivität und Stress-Level regulieren (z. B. Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin). Bei einem Vitamin-D-Mangel schütten die Nebennieren diese sogenannten Neurotransmitter verstärkt aus, was zu Müdigkeit und Erschöpfungszuständen führen kann.
Es gibt zudem auch Hinweise darauf, dass ein Vitamin-D-Mangel bei der Entwicklung von Depressionen eine Rolle spielen könnte. Eindeutige Forschungsergebnisse liegen hier allerdings derzeit nicht vor.
Diskutiert wird zudem ein Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel und dem sogenannten Winter-Blues (auch: Winterdepression). In diesem Fall treten Müdigkeit und depressive Verstimmungen nur in den Wintermonaten auf. Daher liegt die Schlussfolgerung nahe, dass das fehlende „Sonnenvitamin“ in dieser Jahreszeit schuld an den Problemen sein könnte.
Ein Vitamin-D-Mangel kann sich negativ auf die Knochengesundheit auswirken. So kann ein entsprechender Mangel bei Knochenerkrankungen wie Rachitis (bei Kindern und Jugendlichen) bzw. Osteomalazie und Osteoporose (bei Erwachsenen) eine entscheidende Ursache sein.
Auch eine verringerte Muskelkraft, eine zu geringe Grundspannung der Muskeln und eine erhöhte Infektanfälligkeit können in Zusammenhang mit einem Vitamin-D-Mangel stehen.
In Beobachtungsstudien wurden zudem Zusammenhänge zwischen einem Vitamin-D-Mangel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2, Übergewicht sowie Krebserkrankungen festgestellt. Allerdings ist noch unklar, ob der Vitamin-D-Mangel Ursache oder Folge der jeweiligen Erkrankungen ist.
Müdigkeit und Erschöpfung zählen zu den Symptomen bei einem Vitamin-D-Mangel. Ein Grund: Vitamin D ist an der Produktion der Botenstoffe Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin beteiligt. Diese sogenannten Neurotransmitter regulieren unter anderem Stimmung, Aktivitätslevel und Stress-Management. Bei einem Vitamin-D-Mangel schütten die Nebennieren diese Botenstoffe verstärkt aus. Das kann zu Müdigkeit und Erschöpfungszuständen führen.
Gut zu wissen: Müdigkeit ist ein unspezifisches Symptom, das bei vielen verschiedenen Erkrankungen auftreten kann.
Um den Vitamin-D-Status zu bestimmen, wird in der Regel die Konzentration des sogenannten 25-Hydroxyvitamin-D, kurz: 25(OH)D, im Blutserum gemessen. Die Ergebnisse werden entweder in Nanomol pro Liter (nmol/l) oder in Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) angegeben.
Laut dem Robert Koch Institut (RKI) werden die Werte wie folgt beurteilt:
- Mangel: Ein „richtiger“ Vitamin-D-Mangel liegt bei einer Vitamin-D-Konzentration von unter 30 nmol/l bzw. 12 ng/ml vor. In diesem Fall besteht ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen wie z. B. Osteomalazie, Osteoporose oder Rachitis (bei Kindern).
- Unterversorgung: Ein Wert von unter 50 nmol/l oder 20 ng/ml gilt als suboptimale Versorgung, bei der mögliche Folgen für die Knochengesundheit nicht auszuschließen sind.
- Ausreichende Versorgung: Als ausreichend versorgt gilt man ab Werten von 50 nmol/l bzw. 20 ng/ml.
- Wert im hohen Normalbereich: Werte von 75 bis unter 125 nmol/l bzw. 20 bis unter 50 ng/ml bringen keinen gesundheitlichen Zusatznutzen, bewegen sich aber noch in einem normalen Rahmen.
- Überversorgung: Als zu hoch gelten Werte ab 125 nmol/l bzw. 50 ng/ml.
- * Rabenberg, M; Mensink, G.: Vitamin-D-Status in Deutschland. Journal of Health Monitoring 2016 1(2). Robert Koch Institut, Berlin
- ** Marker 25(OH)D < 30 nmol/l Quelle: Ebd.
- *** KiGGS: Studie des Robert Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland ; Basiserhebung (2003 – 2006), DEGS1
- 1 https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/faqs/vitamin-d/?L=0#vitdversorgung
- 2 Rabenberg, M; Mensink, G.: Vitamin-D-Status in Deutschland. Journal of Health Monitoring 2016 1(2). Robert Koch Institut, Berlin
- 3 KiGGS: Studie des Robert Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland; Basiserhebung (2003 – 2006), DEGS1