Vitamin-D-Status: Diagnose
Viele Menschen in Deutschland sind nicht optimal mit Vitamin D versorgt.1 Die Folgen sind zunächst oft eher diffus und reichen von Müdigkeit und Erschöpfung über Infektanfälligkeit bis hin zu Stimmungsschwankungen. Eine anhaltend schlechte Vitamin-D-Versorgung kann auf Kosten unserer Knochengesundheit gehen und zum Beispiel Osteoporose verursachen.
Wer wissen möchte, wie es um seinen Vitamin-D-Status bestellt ist, kann dies durch eine Blutuntersuchung herausfinden. Ein solcher Bluttest wird üblicherweise in der Arztpraxis durchgeführt, ist aber im Prinzip auch zu Hause mittels eines Selbsttests möglich.
Vitamin-D-Spiegel bestimmen: Für wen ist das besonders sinnvoll?
Die Bestimmung und ggf. regelmäßige Kontrolle des individuellen Vitamin-D-Spiegels ist insbesondere für die Menschen sinnvoll, die zu den Risikogruppen für eine Vitamin-D-Unterversorgung gehören.
Dazu zählen unter anderem:
- Ältere Personen, deren körpereigene Vitamin-D-Synthese naturgemäß nachlässt. Mehr erfahren
- Menschen, die sich wenig in der Sonne aufhalten und z. B. viel im Büro arbeiten. Hintergrund: Die körpereigene Vitamin-D-Bildung ist von der Sonnenbestrahlung der Haut abhängig.
- Vegetarier bzw. Veganer, da die wichtigsten Vitamin-D-reichen Lebensmittel tierischen Ursprungs sind. Mehr erfahren
Weitere Informationen über diese und weitere Risikogruppen finden Sie hier.
Wichtig zu wissen: Der Vitamin-D-Status unterliegt hierzulande starken saisonalen Schwankungen. In Deutschland reicht die Sonnenbestrahlung in den Monaten von Oktober bis März nicht aus, um eine ausreichende körpereigene Vitamin-D-Produktion zu gewährleisten. Mehr erfahren
Blutuntersuchung & Vitamin-D-Status: Welcher Wert wird ermittelt?
Der Vitamin-D-Spiegel kann durch eine Blutuntersuchung bestimmt werden.
Ermittelt wird der sogenannte Marker „25-Hydroxy-Vitamin-D“ (25(OH)-D). Dieser wird in nmol/l oder ng/ml angegeben.
| 25(OH)D-Wert nmol/l | Bedeutung |
|---|---|
| 50 | Ausreichende Vitamin-D-Versorgung |
| 30-<50 | Suboptimale Versorgung – Folgen für die Knochengesundheit sind möglich |
| <30 | Mangelhafte Versorgung, erhöhtes Risiko für Krankheiten wie Rachitis, Osteomalazie und Osteoporose. |
| 25(OH)D-Wert in ng/ml | Bedeutung |
|---|---|
| 20 oder mehr | Ausreichende Vitamin-D-Versorgung |
| 12-<20 | Suboptimale Versorgung – Folgen für die Knochengesundheit sind möglich |
| <12 | Mangelhafte Versorgung, erhöhtes Risiko für Krankheiten wie Rachitis, Osteomalazie und Osteoporose. |
Wichtig zu wissen: Jedes Testergebnis kann – sowohl beim Arzt als auch beim Test zu Hause – eine gewisse Ungenauigkeit aufweisen. Einmalige Testergebnisse haben daher mitunter keine allzu hohe Aussagekraft und sollten im Zweifel wiederholt werden.
Vitamin-D-Status: Diagnose beim Arzt
Eine Blutuntersuchung zur Bestimmung des individuellen Vitamin-D-Status kann in jeder Hausarzt-Praxis durchgeführt werden, die Kosten werden aber in der Regel nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Die Blutentnahme erfolgt über die Armvene, das Blut wird ins Labor eingeschickt und innerhalb einiger Tage liegt in der Regel das Ergebnis vor.
Vitamin-D-Test beim Arzt – für wen besonders geeignet?
Insbesondere bei vorliegenden Grunderkrankungen, wenn eine Schwangerschaft besteht oder falls dauerhaft Medikamente eingenommen werden, ist die Vitamin-D-Diagnostik beim Arzt besonders anzuraten.
Der Arzt kann hier im Zweifel weitere Blutwerte mit-kontrollieren und das Ergebnis ggf. in einem größeren Zusammenhang interpretieren sowie – falls nötig – konkrete Empfehlungen zur Zufuhr von fehlendem Vitamin D geben.
Vitamin-D-Selbsttests für zu Hause
Für die Bestimmung des Vitamin-D-Status zu Hause stehen heute auch spezielle Selbsttest-Kits zur Verfügung.
Bei diesen Selbsttests erfolgt die Blutentnahme über die Fingerkuppe mittels einer beigelegten Lanzette. Das so gewonnene „Kapillarblut“ wird in der Regel auf eine Testkarte aufgetragen. Nachdem das Blut getrocknet ist (Herstellerhinweise beachten), kann die Karte zur Auswertung an ein – möglichst zertifiziertes –Labor geschickt werden. Das Testergebnis wird innerhalb einiger Tage zugesendet bzw. kann online eingesehen werden.
Vitamin-D-Test zu Hause – für wen besonders geeignet?
Vitamin-D-Selbsttests kommen insbesondere für gesunde Personen in Frage, die eine erste Einschätzung ihres aktuellen Vitamin-D-Spiegels wünschen. Auch zur fortlaufenden Kontrolle des Vitamin-D-Spiegels können solche Selbsttests hilfreich sein. Ein Termin beim Arzt bzw. die entsprechende Anfahrt sind nicht notwendig. Die Kosten werden hier allerdings ebenso wenig von der Krankenkasse abgedeckt.
Wichtig: Im Zweifel sollte das Ergebnis gemeinsam mit dem Hausarzt besprochen werden.
Vitamin-D-Tests zu Hause: Tipps zur Blutentnahme aus der Fingerkuppe
- Beachten Sie dazu grundsätzlich die Anleitung des Herstellers
- Desinfizieren Sie vorab Ihre Finger
- Lanzette einstechen
- Anschließend nur bei Bedarf Blut aus Handfläche herausmassieren, aber nicht zu fest drücken, um einen Blutstropfen zu erhalten
- Das Blut auf die beigelieferte Testkarte in die vorgegebenen Bereiche tropfen lassen, nicht aufstreichen
Tipps zur Vitamin-D-Versorgung
Autoren, medizinische Fachinformationen und Quellen
Jetzt einblenden
Stand: zuletzt aktualisiert am 15.09.25
Wissenschaftliche Standards:
Dieser Text entspricht den Standards und Vorgaben aus der ärztlichen Fachliteratur, folgt den einschlägigen medizinischen Leitlinien, Veröffentlichungen von Fachgesellschaften sowie aktuellen Studien und wurde von Fachjournalisten geprüft. Mehr zu unseren Qualitätssicherungsstandards
Autoren:
Jennifer Hamatschek, Chefredaktion Medizin und Pharmazie
Jennifer Hamatschek hat Germanistik und Pharmazie an der LMU München studiert. Sie ist eine renommierte Fachjournalistin für Medizin und Gesundheit, die seit über 15 Jahren komplexe medizinische Inhalte zielgruppengerecht und evidenzbaisert aufbereitet. Mehr zur Autorin Jennifer HamatschekTatiana Schmid, Chefredaktion Gesundheit und Ernährung
Tatiana Schmid ist Diplom-Oecotrophologin und eine profilierte Fachjournalistin für Gesundheit, Medizin und Ernährung mit über einem Jahrzehnt redaktioneller Erfahrung. Mehr zur Autorin Tatiana Schmid
ICD-Codes:
ICD-Codes (International Classification of Diseases) sind weltweit anerkannte medizinische Verschlüsselungen für Diagnosen. Sie werden von Ärzt:innen verwendet, um Krankheiten und Gesundheitsstörungen eindeutig zu klassifizieren und finden sich beispielsweise in Arztbriefen, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und Abrechnungen mit Krankenkassen.
Fußnoten und Zitate:
- 1 Rabenberg, M; Mensink, G.: Vitamin-D-Status in Deutschland. Journal of Health Monitoring 2016 1(2). Robert Koch Institut, Berlin (Abrufdatum: 15.09.25)
Quellen:
- Pschyrembel Online: Vitamin D (Abrufdatum 15.09.25)
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) : Referenzwert Vitamin D, Stand: 2012 (Abrufdatum 15.09.25)
- Robert Koch Institut: Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D. (Stand: März 2025) (Abrufdatum 15.09.25)
- Kaur J, Khare S, Sizar O, et al. Vitamin D Deficiency. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL). (Stand: Januar 2025) (Abrufdatum 15.09.25)
- Rabenberg, M; Mensink, G.: Vitamin-D-Status in Deutschland. Journal of Health Monitoring 2016 1(2). Robert Koch Institut, Berlin (Abrufdatum 15.09.25)
Fachliche Endprüfung und Qualitätssicherung:
Sandra Winter, Gesundheitsredaktion
Sandra Winter ist eine erfahrene Gesundheitsjournalistin mit ausgewiesener Expertise in den Bereichen Ernährungswissenschaften, alternative Heilmethoden und Sportmedizin. Mit über 15 Jahren Erfahrung steht Sandra für vertrauenswürdige, wissenschaftlich fundierte und gut recherchierte Gesundheitsinformationen – immer am Puls aktueller Forschung und Trends in der Gesundheitsbranche. Mehr zu Sandra Winter
























