Vitamin-D-Versorgung bei Kindern
Für Kinder ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D besonders wichtig – nicht nur für stabile Knochen, sondern auch für ein intaktes Immunsystem. Doch wie ist die Versorgungslage bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland? Und wie kann man im Alltag für ein Plus an Vitamin D sorgen? Lesen Sie hier mehr dazu.
Warum Vitamin D für Kinder so wichtig ist
Die Basis für gesunde Knochen wird im Kindes- und Jugendalter gelegt. Denn in dieser Zeit wachsen unsere Knochen am intensivsten, die Knochenmasse bildet sich zu 90 Prozent bis zum Ende des Jugendalters. Und genau deshalb ist eine gute Versorgung mit Vitamin D schon von Kindesbeinen an so wichtig. Schließlich sorgt Vitamin D unter anderem für die Einlagerung von Calcium in den Knochen und schafft so die nötige Stabilität.
Darüber hinaus spielt Vitamin D unter anderem auch eine wichtige Rolle für
- den Erhalt einer normalen Muskelfunktion
- die Erhaltung normaler Zähne
- eine normale Funktion des Immunsystems
Gut zu wissen: Der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zufolge kann ein guter Vitamin-D-Status auch vor akuten Atemwegsinfektionen wie beispielsweise Erkältungen schützen.1
Ein gut aufgefüllter Vitamin-D-Speicher kommt Kindern und Jugendlichen also in vielerlei Hinsicht zugute.
Fast die Hälfte der Kinder und Jugendlichen nicht optimal mit Vitamin D versorgt
Säuglingen wird in Deutschland routinemäßig täglich ein Vitamin-D-Präparat zur Vorbeugung von Rachitis verabreicht. Mehr erfahren
Bei älteren Kindern und Jugendlichen hingegen sieht es anders aus – der Vitamin D-Status lässt hier oft zu wünschen übrig.
So hat die KiGGS-Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) gezeigt, dass bei fast der Hälfte (45,6 %) der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen im Alter von 1-17 Jahren die Werte für Vitamin D im Blut* unter 50 nmol/l lagen.2 Dabei handelt es sich um die wünschenswerte Blutkonzentration, die erreicht werden sollte, um das sogenannte „präventive Potenzial“ von Vitamin D für die Knochengesundheit auszunutzen.
Bei einem Großteil dieser im Wachstum befindlichen Altersgruppe kann also nicht von einer ausreichenden Versorgung mit Vitamin D zum Erhalt der Knochengesundheit ausgegangen werden.
Mögliche Gründe für eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung bei Kindern und Jugendlichen
Verschiedene Faktoren können die Vitamin-D-Versorgung von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen.
Der menschliche Körper kann Vitamin D selbst produzieren, wenn ausreichend Sonnenlicht (genauer: UV-B-Strahlung) auf die Haut einwirkt. Die Bedingungen hierfür sind jedoch oftmals nicht optimal erfüllt. Folgende Faktoren können dabei eine Rolle spielen:
- Unzureichende Sonneneinstrahlung in Deutschland in den Monaten Oktober bis März , um eine ausreichende Vitamin-B-Bildung zu gewährleisten
- Seltener Aufenthalt im Freien
- Verwendung von Sonnenschutz
- Tragen von Kleidung, die weniger als 25 Prozent der Haut frei lässt
- Dunkle Hautfarbe (Melanin reduziert das Eindringen der UVB-Strahlung in die Haut)
- Chronische Grunderkrankungen wie zum Beispiel Zöliakie
Gut zu wissen: Die Vitamin-D-Zufuhr über die „normale“ Ernährung leistet mit 10 bis 20 Prozent nur einen geringen Beitrag zur Vitamin-D-Versorgung. Nur wenige Lebensmittel enthalten Vitamin D in relevanten Mengen. Dazu gehören Fettfische wie z. B. Lachs, Hering und Makrele. Noch geringere Vitamin-D-Mengen enthalten Leber, Eigelb und einige Speisepilze.
Tipps für die Vitamin-D-Versorgung bei Kindern
Autoren, medizinische Fachinformationen und Quellen
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Stand: zuletzt aktualisiert am 15.09.25
Wissenschaftliche Standards:
Dieser Text entspricht den Standards und Vorgaben aus der ärztlichen Fachliteratur, folgt den einschlägigen medizinischen Leitlinien, Veröffentlichungen von Fachgesellschaften sowie aktuellen Studien und wurde von Fachjournalisten geprüft. Mehr zu unseren Qualitätssicherungsstandards
Autoren:
Jennifer Hamatschek, Chefredaktion Medizin und Pharmazie
Jennifer Hamatschek hat Germanistik und Pharmazie an der LMU München studiert. Sie ist eine renommierte Fachjournalistin für Medizin und Gesundheit, die seit über 15 Jahren komplexe medizinische Inhalte zielgruppengerecht und evidenzbaisert aufbereitet. Mehr zur Autorin Jennifer HamatschekTatiana Schmid, Chefredaktion Gesundheit und Ernährung
Tatiana Schmid ist Diplom-Oecotrophologin und eine profilierte Fachjournalistin für Gesundheit, Medizin und Ernährung mit über einem Jahrzehnt redaktioneller Erfahrung. Mehr zur Autorin Tatiana Schmid
ICD-Codes:
ICD-Codes (International Classification of Diseases) sind weltweit anerkannte medizinische Verschlüsselungen für Diagnosen. Sie werden von Ärzt:innen verwendet, um Krankheiten und Gesundheitsstörungen eindeutig zu klassifizieren und finden sich beispielsweise in Arztbriefen, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und Abrechnungen mit Krankenkassen.
Fußnoten und Zitate:
- 1 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE): Guter Vitamin-D-Status kann vor akuten Atemwegsinfektionen schützen. Presseinformationen 30/2020. (Abrufdatum: 15.09.25)
- 2 Robert Koch Institut: Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D. (Stand: März 2025) (Abrufdatum: 15.09.25)
Quellen:
- Pschyrembel Online: Vitamin D (Abrufdatum 15.09.25)
- Deutsche Gesellschaft für pädiatrische und adoleszente Endokrinologie und Diabetologie (DGPAED), Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ): S1-Leitlinie Vitamin-D-Mangel-Rachitis (Abrufdatum 15.09.25)
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) : Referenzwert Vitamin D, Stand: 2012 (Abrufdatum 15.09.25)
- Robert Koch Institut: Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D. (Stand: März 2025) (Abrufdatum 15.09.25)
- Kaur J, Khare S, Sizar O, et al. Vitamin D Deficiency. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL). (Stand: Januar 2025) (Abrufdatum 15.09.25)
- Robert Koch Institut: KiGGS: Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Stand: Februar 2024. (Abrufdatum 15.09.25)
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE): Guter Vitamin-D-Status kann vor akuten Atemwegsinfektionen schützen. Presseinformationen 30/2020. (Abrufdatum 15.09.25)
Fachliche Endprüfung und Qualitätssicherung:
Sandra Winter, Gesundheitsredaktion
Sandra Winter ist eine erfahrene Gesundheitsjournalistin mit ausgewiesener Expertise in den Bereichen Ernährungswissenschaften, alternative Heilmethoden und Sportmedizin. Mit über 15 Jahren Erfahrung steht Sandra für vertrauenswürdige, wissenschaftlich fundierte und gut recherchierte Gesundheitsinformationen – immer am Puls aktueller Forschung und Trends in der Gesundheitsbranche. Mehr zu Sandra Winter
























